Café Bar ODEON, Zürich, Schweiz

Benannt nach dem Bauherrn Julius Uster an der Ecke des heutigen Limmatquais und der Rämistrasse ist der Usterhof ein mehrstöckiger Bau mit Tuffsteinfassade. Das ursprüngliche Mobiliar, das in Anlehnung an ein traditonelles Wiener Kaffeehaus zum Jugendstilambiente der Räumlichkeiten passte, war 1972 nach einer Geschäftsaufgabe verkauft worden. Dank einer Bürgerpetition wurde das Café noch im selben Jahr auf verkleinerter Fläche neu eröffnet und der Betrieb durch den Gastro-Unternehmer Fred Tschanz weitergeführt.

Die daraufhin gefertigten Nachbauten der Originalmöbel waren nun in die Jahre gekommen. Girsberger Remanufacturing war mit der Überarbeitung beauftragt worden. Die Sitzmöbel wurden saniert, das Holz geschliffen und neu lackiert. Die Polster für Sitze und Bänke, welche im Inneren sehr marode waren, wurden vollständig neu aufgebaut und dazu die Schnitte für die Bezugsstoffe entwickelt. Experten der Girsberger Massivholz- und Polsterfertigung arbeiteten hier Hand in Hand. Die Tischplatten aus Marmor sind nicht original, orientieren sich jedoch an denjenigen aus den 50er Jahren. Da der Marmor bereits brüchig war, konnten die Platten nicht überarbeitet werden sondern wurden mit neuen aber sehr ähnlich gemaserten Platten ersetzt. Die Theke aus massivem Mahagoni mit Handlauf und Fussstütze aus Messing wurde fachgerecht gereinigt, ohne die Patina zu beeinträchtigen.

Da alle Arbeitsschritte in mehreren Etappen durchgeführt wurden, musste dieser geschichtsträchtige Ort niemals ganz auf das etablierte Mobiliar verzichten. Auch wenn der orangefarbene Velours als Bezugsstoff zunächst gewöhnungsbedürftig erschienen sein mag: Er orientiert sich an der historischen Ausführung, bevor in späterer Zeit das rote Leder Einzug gehalten hatte, sorgt für Komfort und Wärme.